Sieht man sich nicht auf dieser Welt...

...so sieht man sich in Bitterfeld.
Ich hoffe, für jeden den ich kenne, dass wir uns auf dieser Welt wiedersehen!!!

Aber fangen wir von vorne an.

Hoher Besuch kündigte sich an. Hoher Besuch aus dem dicken B!!! Mein Bruder un sin Fru wagten das Abenteuer sachsen-anhaltinische Einöde, um mich in der kleinen Butz zu besuchen.
Da auf die deutsche Bahn jeder Zeit Verlass ist, holte ich die Hauptstädter im knapp 40km entfernten Wittenberg vom Zug ab um mit Ihnen den Tag in Leipzig zu verbringen.

Unser Ziel : das ehemalige Messegelände AGRA in Markkleeberg.



Dort findet einmal im Monat der Gebrauchtwaren- und Antikmarkt statt. Da uns und tausenden anderen Besuchern gute Arbeit von Petrus prophezeit wurde, war der Andrang auf das Gelände groß. Einen echten Großstädter stört das nicht...also rein ins Getümmel.
Zu viel versprochen hatte ich nicht! Nostalgische DDR-Requisiten, kuriose Malereien und gut erhaltenes Mobiliar genossen unsere Blicke.
Alles war schön, das Wetter war perfekt, die Leute so nett...obwohl... es gab natürlich eine Ausnahme. Repräsentativ für das Bundesland in dem ich derzeit noch beheimatet bin, stand dort eine Dame aka Gewitterziege die das Trödeln als solches, trotz Klärchen am Himmel nicht als ihre Passion bezeichnen darf. Es geht beim flohmarkten nicht nur darum, seinen alten Plunder zum besten Preis an die Leute zu verscherbeln. Man sollte auch Spaß am Handeln haben, an dem Small-Talk und den frechen Scherzen die auf dieser Ebene jeder verknust.
Nein, die gute Dame aus Bitterfeld schaffte es genau 5min ihre gute Laune uns gegenüber aufrecht zu erhalten. Danach war sie genervt, weil man das Sofa, das nun von meinem besten Freund unter die Lupe genommen wurde, etwas im Preis drücken wollte. Ihr wäre es egal gewesen, ob wir sie um das gute Stück erleichtert hätten oder nicht. Die Anhaltiner sind einfach nicht für ihre Freundlichkeit bekannt!!!
Eine weitere Dame mit angestrengtem Blick, langem Mantel und Brille auf der Nasenspitze warf zuvor noch wichtig klingende Argumente FÜR den Kauf des Sofas in unsere Richtung.
Bei diesem Aussehen und der Selbstsicherheit hätte ich ihr vermutlich alles geglaubt...wenn ich es in diesem Fall nicht sogar einmal besser gewusst hätte.
Zu unserem guten alten Klappsofa mit Federkern und herausnehmbaren Kopfteilen wie sie auch schon bei Oma in der Veranda stand sagte sie ohne das wir sie darum baten, da sie von uns entfernt stand : "Das ist Bauhaus!! Das wurde in Dessau designet!!" ÄÄÄÄÄHHHH NEIN!! Das einzige was an diesem nostalgischen, blumen-bemusterten, senfgelben Sofa Bauhaus ist, ist dass es zu einer Zeit massenproduziert wurde. Mehr nicht!

So zog nun das Leipziger Vergnügen viel zu schnell an uns vorbei und wir traten am Abend die Reise gen Dessau an. Dort wurde vom Bruderherz die Heide auf Herz und Niere geprüft und jede Schublade mindestens einmal geöffnet. Nebenbei wurde gekocht und entspannt. Am nächsten Morgen hieß es nach einem guten Frühstück wieder Ciao, Tschüssi und bis Ostern. Ich brachte sie zum Zug und gesellte mich mit meinem Silberpfeil auf zwei Rädern in den Zug in Richtung Bitterfeld.

Es galt das schöne Wetter zusammen mit jüngstem Besitzer eines Klappsofas für einen Ausritt um das dort gelegene Naherholungsgebiet Goitzsche-See zu nutzen.

Es folgt ein kleiner "Reisetipp"-für Neu-Dessauer oder die es noch nicht von ihrem Sofa geschafft haben.
Nun muss ich gleich vorweg sagen, ich bin verwöhnt. Ich bin sehr verwöhnt. So ein bisschen Wasser, Promenade und verirrte Möwen reißen mich nicht gleich vom Hocker. Aber die Gegend rund um diesen ehemaligen Tagebau der beim Elbehochwasser 2001 voll Wasser lief, ist abseits der flanierenden Möchtegern-Schickeria echt ganz beschaulich. Wagt man sich vom schmalen Schlenderpfad etwas ans Wasser, ist es gleich ein wenig entspannend. Wer sich jedoch gerne in seinen besten Zwirn schmeißen möchte, um sich der anhaltinischen Glitzersonnenbrillen und Camp-David-tragenden Prominenz zu zeigen ist dort auch bestens aufgehoben. Es ist für jeden etwas dabei.
Kleine Holzhäuschen im schwedischen Stil, die so nah an die Flaniermeile gebaut sind, dass man in den Suppentopf auf dem Herd schauen kann. Hüttengaudi,eine Trattoria mit Kaffeetisch und die obligatorische Beachbar...für jedes Herzbegehren etwas dabei.

Dabei fällt mir jetzt auf, dass nur wir den Weg "hinunter" zum Wasser gesucht haben. Der Rest schaute und ließ sich beschauen.

Goitzsche

Spät am Sonntagabend bekam ich einen Link zu einem Musikstück geschickt, welches ich euch in keinster Weise vorenthalten möchte!!! #großartig !!!!
Zudem habe ich eventuell den Anfang meines roten Blogfadens gefunden. Im nächsten Post dazu mehr!


3 Kommentare:

  1. sehr schön geschrieben!! ich seh' das brüderchen richtig vor mir wie er neugierig in alle schubladen linst. :) xoxo

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  2. Ich glaub nicht, das das Brüderchen so nieglich ist. Da übertreibt doch jemand. Bestimmt ein ganz nettes Brüderchen. :)

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  3. Liebstes Brüderchen der Welt!!!!!!!

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