Frühjahrsputz...

...wie können ein so schönes Wort wie 'Frühjahr' und ein so unbehagliches Wort wie 'Putz' eine Symbiose eingehen?!
Verbinde ich doch mit dem Frühjahr : Blumen, Vogelgezwitscher und mehr Sonnenstunden. Wobei der Putz mit Staub, Dreck und körperlichen Verrenkungen einhergeht. Oder in Spritz-/ Wurf- oder Rau-Ausführung. Letzteres möchte ich hier nicht näher thematisieren.





Nun ja...aber selbst ich komme nicht drumherum meine Heide aufzuhübschen.
Im Großen und Ganzen bin ich stets und ständig dabei mir selbst hinterher zu räumen.
Aber zu so einem Großreinemachen gehören bekanntlich nicht nur Kaffeetasse, Toilette und Ohren!
Nein, auch der Blick nach draußen sollte nun wieder geschärft werden. Und da liegt lag das Problem.
Ich hatte über die auf den Tag genau 4 Monate in denen ich hier ein und aus gehe, leichte bis zuletzt mittelschwere Diskrepanzen mit meinen Dachflächenfenstern. Ich zog, drückte und forschte an ihnen rum um in Erfahrung bringen zu können, wie ich sie am Tag X vom Schmutz der letzten Monate befreien kann.
In meinen Mittagspausen wurde dieses Problem mit meinen Damen der unritterlichen Tafelrunde oft thematisiert. Niemand konnte mir einen Rat geben. Es ist nicht so, dass ich noch nie ein Dachfenster geöffnet habe.
Ganz im Gegenteil! In meinem Schlafgemach meines Elternhauses habe ich genau so eines. Nur kleiner und einfacher. 
Es verging Woche um Woche...ich habe gegoogelt...keine Lösung weit und breit.
Doch dann, klagte ich meinem Arbeitskollegen Herrn Rathsfeld, mit dem ich mir ein Büro teile, mein Leid. Zusammen mit dem aktuellen Velux-Katalog und einer Dachfenster-Öffnungs-Performance seinerseits, kam ich des Rätsels Lösung einen Schritt näher.
Nach einem erfolglosen Versuchsnachmittag, kam gestern der Durchbruch. Ich hatte es geschafft.
Ganz ohne rathsfeld´schen Move ließen sich die Dachöffnungen wie von Zauberhand so öffnen, dass ich sie komplett reinigen konnte. Beflügelt durch diesen Erfolg, putzte ich kurzerhand alle 5 Fenster und lauschte dabei den quietsch-vergnügten "Halt´s Maul"-Rufen der Nachbarskinder.
Auf meinen Einkaufstouren des hiesigen Supermarktes erstelle ich kleine persönliche Sozialstudien. Dass dieser Stadtteil Dessaus nicht der beliebteste ist, habe ich irgendwann schon mal erwähnt. Nun ist es so, dass der gemeine Süd´ler hier über den Kamm gescherrt um die 3-4 Kinder, Zähne und Promille im Blut hat. Dazu kommen wilde Haarfarben-Experimente und ein derber Straßenjargon. Aber ganz ehrlich, die sind so wie sie sind. Machen dir Nichts vor. Reden Klartext. Riechen etwas streng aber man muss ihnen nicht zu nahe kommen. Und wenn sie es doch tun, muss man den dirty-dancing Tanzbereich eben vergrößern.
Vielleicht sollte ich meine Süd-hommies auch gleich einem Frühjahrsputz unterziehen. 

Um das ganze zum Ende zu bringen. Wenn ich nun aus dem Fenster schaue, komme ich mir nicht mehr vor, als wäre ich in einem dieser französischen Liebesfilme in denen die Bilder mit einem Weichzeichnungsfilter 100+  gezeigt werden. 

Rechtzeitig zum glänzenden Ausguck, verabschiedet sich der Frühlingsvorgeschmack. Aber musikalisch kann man ihn noch etwas aufrecht erhalten.

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