Diese Sache...

...mit der Angst.

Ein Thema was mich schon lange Zeit beschäftigt.
Was jeder weiß ist, dass Ängste mit dazu gehören. Es gibt fiktive Ängste die sich aufgrund der eigenen Vorstellungskraft entwickeln. Ein Beispiel wäre, dass ich mich etwas (sehr) fürchte, wenn ich im Dunkeln die Tür zum Fahrradflur öffne und am Ende des Ganges ins Schwarze schaue, weil der Bewegungsmelder nicht auf meine Größe eingestellt ist. Ich schließe die Tür zur Straße und gehe im Dunkeln ein paar Schritte mit steigendem Puls ans Ende bis ich vom Radar erfasst werde, das Licht angeht und ich immer wieder erkenne, dass ich ganz alleine dort bin. Meine Vorstellungskraft jedoch, lässt dort Jemanden stehen ... in der Ecke. Die Person sieht mich aber ich sie nicht. Sowas wird nie passieren, da bin ich mir sicher. Und dennoch grüßt täglich das Murmeltier.





Dann gibt es reale Ängste. Angst vor Verlust, vor dem Versagen, vor dem Alleinsein...

Allerdings ist es auch so, dass man Ängsten keine große Lobby bieten darf. Im Falle des dunklen Flurs, schmunzele ich auch jedes Mal über mich selbst. Ich vermeide es gruselige Filme zu schauen oder Geschichten anzuhören um mich im Dunkeln nicht ständig umdrehen zu wollen.

Auf die realen Ängste hat man nur bedingt Einfluss. Verlustängste bewahrheiten sich früher oder später. Darüber bin ich mir im Klaren, damit kann ich auch ab und zu umgehen jedoch kann ich diese Angst nicht in irgendeiner Art unterdrücken oder bekämpfen, ich werde damit leben müssen wie mit den ständig wiederkehrenden Wollmäusen in meiner Wohnung.

Ich denke, dass das so wirklich jeder nachvollziehen kann da jeder mit Ähnlichem umzugehen hat.

Dann gibt es jedoch noch die aktuelle "Angst" die zur Angst gemacht wird. Die Angst vor dem Unbekannten beschäftigt viele Menschen derzeit. Jeder ist dazu berechtigt neuen Situationen kritisch gegenüber zu treten. Mit Abstand, Dinge abzuwägen um sich damit allumfassend zu beschäftigen. Kritisch betrachten heißt für mich nicht Dinge in schwarz und weiß zu kategorisieren, sondern das große Ganze zu betrachten. Das alles mit dem Hintergrund, dass es mir gut geht, es mir an nichts fehlt und ich möchte das jeder das von sich behaupten kann. Niemand möchte mir und meiner Familie etwas böses. Niemand der kommt und niemand der geht. Ich behandele Personen so, wie ich auch von Ihnen behandelt werden möchte. Ich respektiere vieles aber nicht alles.

Das macht mich allerdings nicht zu einem besseren Menschen sondern zu einer normalen Person. Ich mag es nicht, als sogenannter "Gutmensch" bezeichnet zu werden. Es ist für mich sogar zu einem der Unworte des Jahres avanciert. Was soll das ausdrücken? Nur weil ich nicht daran glaube , dass Deutschland nun dem "Untergang" geweiht ist?!! Nur weil ich es furchtbar finde, was derzeit in der Welt passiert beziehungsweise wie es kommuniziert wird. Ich bin mir sicher, dass momentan vielen Leuten ein besseres Leben ermöglicht wird, welches sie voll und ganz verdient haben. Die sogenannten schwarzen Schafe gibt es überall. Die sehe ich wenn ich morgens vor die Haustür trete, wenn ich mit der Tram durch die Stadt fahre oder einfach die Zeit bei Facebook verschwende.

Ich habe Angst vor Menschen die versuchen Angst zu verbreiten. Vor Menschen die dazu bereit sind Brände zu entfachen, Dummheiten auszusprechen und Gewalt dominieren zu lassen. Dabei weiß ich, dass es diese Leute auch überall und immer geben wird. Es gibt sie in meiner Nachbarschaft, in dem Bundesland in dem ich wohne, in meiner Heimat, in Deutschland, in Polen, der Schweiz, in Skandinavien, in Syrien, in den USA. Es gibt kein Land der Welt vielleicht mit Ausnahme von Island in dem nicht genauso gehandelt und dagegen angegangen wird.

Und dennoch kann ich genau mit dieser Angst weniger leben. Ich möchte niemanden bekehren, niemandem vom Gegenteil überzeugen müssen weil mich der zu erwartende Misserfolg frustrieren würde. Es läuft vieles falsch in dieser Zeit. Zu viele Medien mit einem Überfluss an nicht Aufklären wollenden Inhalten. Zu viele "Ich habe gehört" Geschichten. Vielleicht wäre es gut, wenn man nur an das glaubt was man gesehen hat...
Es muss sich nicht gleich jeder aufopfernd in den Freiwilligendienst begeben. Ich denke , es gibt eine große Hilfsbereitschaft von der weniger berichtet wird. Wenn jemand seine Kleidung lieber verkaufen möchte als sie zu spenden, ist das für mich auch in Ordnung. Es sind nicht immer nur die Taten die zählen sondern bei (angst)freien Gedanken fängt es an und darf es auch manchmal bleiben.





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